Chronik der Preller Schützen Neuhausen
1959 | Initiator zur Gründung des Vereins war der Gastwirt Jakob Ebner, kurz Jakl genannt. Er wollte, wie er damals meinte, die Tradition der früheren Schützenvereine, die es in Neuhausen vor dem 2. Weltkrieg gab, fortsetzen. Etwa 20 gestandene Mannsbilder trafen sich nach einer Feuerwehrübung, die am 02.11.59 „Am Prell“ stattfand, anschließend beim Jakl. Die konstituierende Sitzung zur Vereinsgründung fand acht Tage später statt. Zum 1. Schützenmeister wurde seinerzeit der junge Bauing. Heinrich Praml gewählt. Der Verein erhielt den Namen „Preller Schützen“, genannt nach dem Flurnamen auf dem das Vereinsheim stand. Die Brauerei Lang aus Reisbach stiftete einen Zimmerstutzen und der Jakl als Gastwirt ein Luftgewehr, so das der Schießbetrieb sofort begonnen werden konnte. Geschossen wurde auf einem Stand ohne Zugeinrichtung, durch eine Schießluke vom Gastzimmer in den anschließenden Tanzsaal. Später stellte uns der Jakl sein Nebenzimmer als Schießstand zur Verfügung. Dort konnte man vier Stände mit Handzugeinrichtung aufbauen. |
1960 | Der Verein trat in den Schützengau Deggendorf und damit in den BSSB (Bayerischer Sportschützenbund) ein. Gleichzeitig begannen die Gaurunden-Wettkämpfe, die vorerst bei einem Schießstand und jeweils acht Schützen oft bis nach Mitternacht dauerten. Dabei kam auch die Geselligkeit mit den Gastschützen nie zu kurz. Unser Wirt, der Jakl, spendete so manche Flasche süffigen Ratsherrnwein. Vielleicht haben damals schon die Preller-Schützen ihre Vorliebe zum Wein entdeckt. Sie feiern nämlich seit Jahrzehnten ein griabiges und immer erfolgreicheres Weinfest. Anekdote am Rand: Die Ehefrau des Wirtes, „Resl“ genannt, von Haus aus eine urwüchsige niederbayerische Bäuerin, war von besonderer Schläue. Die Schützen zechten jeden Schießabend mindestens bis zwei Uhr morgens. Genau um diese Zeit öffnete die Resl alle Gastzimmerfenster und im Nu war es saukalt im Gastzimmer. Das war „die kühlste“ Aufforderung an die Schützen, endlich nach Hause zu gehen. „Morgen ist auch wieder ein Tag“ war Resl´s unwidersprochene Meinung. |
1963 | Stiftung einer Schützenkette durch Heinrich Praml sen. |
1966 | Gauschießen bei den Preller-Schützen mit rekordverdächtiger Beteiligung. Gauschützenkönig wurde Reinhold Praml von den Preller-Schützen. Gaumeister wurde mit 100 Ringen von 100 möglichen, Josef Sigl, Blaue Donau Deggendorf. |
1969 | Umzug des Vereins in das neu erbaute Gasthaus und Café Dietrich.
Acht Schießstände und ein eigenes Schützenzimmer standen dem Verein für Training und ungestörten Aufenthalt im Untergeschoss des Gebäudes zur Verfügung. 1. Schützenmeister war immer noch Heinrich Praml jun. 2. Schützenmeister: Schafhauser Karl sen. |
1971 | Am 1. September wurde die Erlaubnis für 6 Schussbahnen erteilt. Der Grundstein für die Freundschaft mit den Hubertusschützen in Dutenhofen (Kreis Wetzlar) wurde gelegt. |
1974 | Gründung des Schützenchores unter der Leitung von Gottfried Spranger (er leitete auch den Neuhausner Kirchenchor). Bis zu 24 „singende Männer“ kamen zu den Chorproben. Auftritte gab es bei Schützenfesten, Hochzeiten, Gesangsabende und sonstigen kirchlichen und weltlichen Veranstaltungen. Nach 30 Jahren fiel der Chor nach dem Ableben ihres Chorleiters wieder auseinander. |
1977 | Die Preller-Schützen erhielten eine einheitliche Kleidung. Dies war eine Forderung des neu gewählten Schützenmeisters Heinrich Praml sen. Gleichzeitig kündigte er an, dass 1979 eine Fahnenweihe stattfinden werde. Praml sen. war bis Herbst 1978 Mitglied des bay. Landtages, wurde aber 1977 als neuer 1. Schützenmeister gewählt. 2. Schützenmeister war Siegfried Stannek. |
1979 | Fahnenweihe der Preller-Schützen in Neuhausen (8. Juli). Die Neufahne wurde durch großzügige Spenden finanziert. Sie trägt den Wahlspruch der Preller-Schützen „Ziellos wär das Leben nichtig“. Die zweite Seite der Fahne ist mit der Neuhausner Pfarrkirche bestickt. Unvergessen ist der strömende Regen während des Festgottesdienstes im Schulhof. Fahnenmutter Maria Praml und ihre Begleiterinnen wurden bis auf die Haut nass. Das Festzelt konnte nur über „Wasserbrücken“ mit Essen versorgt werden. Trotzdem klappte alles bestens. Der Ausklang des Festes am Montag Abend bot erneut einen Höhepunkt. Die Gstanzlsänger Paul Hilmer, Max Stadler und ein Sänger aus Hengersberg überboten sich zwei Stunden lang gegenseitig mit ihrem sog. Aussingen und strapazierten die Lachmuskel der Zeltbesucher. 1. Schützenmeister: Heinrich Praml sen. 2. Schützenmeister: Siegfried Stannek. Schirmherr war Dieter Görlitz, MdL. Patenverein: Zur Linde Wolfstein (Gasthaus Kargl). Prominenter Gastverein: die „Hubertus-Schützen Dutenhofen“. |
1982 | Die Preller-Schützen dürfen auf Empfehlung des Gauschützenmeisters Karl Gegenfurtner (Schloss Egg) den Bezirk Niederbayern beim Münchner Oktoberfestzug repräsentieren.
Sieben Stunden wurde durch München marschiert. Ein Highlight war die Begrüßung des Bayer. Ministerpräsidenten F.J. Strauß von seiner Kutsche aus an die Preller-Schützen und ihren Schützenmeister Heinrich Praml sen., den er noch aus Landtagszeiten erkannte. Auch seine Nichte Martina Praml begrüßte Franz Josef Strauß per Handschlag. Im selben Jahr wurde eine Schützenkette für die Jugend angeschafft. Gestiftet wurde die Kette von Siegfried Stannek und Manfred Döring jun. |
1984 | 25-jähriges Vereinsjubiläum mit Hallenfest zusammen mit unseren Freunden aus Hessen, den Hubertus-Schützen aus Dutenhofen. Schirmherr war Landrat Dr. Georg Karl. Von ihm stammen aus seiner damaligen Begrüßungsansprache die Worte „Solche Grüne haben wir gern“. Die Halle war nämlich voll mit grün gekleideten Schützen (Neuhausen und Dutenhofen). 1. Schützenmeister: Heinrich Praml sen. 2. Schützenmeister: Siegfried Stannek. |
1988 | Ein Preller-Schütze, Günter Haban, nimmt an den Deutschen Meisterschaften für Luftgewehr teil. Er erzielte in München eine respektable Leistung. Alle Achtung! Ebenfalls 1988 wurde der Zengerstadl durch die Ortsvereine ausgebaut. |
1989 | 30-jähriges Gründungsfest, gleichzeitig Jubiläumsschießen mit 15 Vereinen, sowie 15-jähriges Bestehen des Schützenchores. Gefeiert wurde im Vereinsheim Dietrich. 1. Schützenmeister: Siegfried Stannek 2. Schützenmeister: Heinrich Praml jun. |
1996 | 25-jähriges Freundschaftstreffen mit den Hubertusschützen Dutenhofen in Kössen (Tirol) |
1998 | Letzte Generalversammlung der Preller-Schützen im Vereinsheim Dietrich. Der Verein musste das Haus verlassen, weil sich die Besitzverhältnisse änderten. |
1999 | 40-jähriges Gründungsjubiläum (4. Juli) mit Hallenfest (Fa. Hofbrückl) und Ehrung der Gründungsmitglieder Döring Manfred sen., Knörich Manfred, Zierer Hans, Bauer Alfons und Heinrich Praml jun. im Zengerstadl am Samstag. Der Festzug am Sonntag zog mit Kutsche (Praml sen. Ehrenschützenmeister, Praml Maria Ehrenfahnenmutter) sowie Ehrengästen, den Hubertus-Schützen Dutenhofen und vielen Vereinen durch den Ort Neuhausen. Schirmherr war Heinrich Praml jun. 1.Schützenmeister: Siegfried Stannek 2. Schützenmeister: Hauser Heinrich |
2001 | Einzug in das neue Schützenheim auf dem Gelände der Fa. Praml-Bau. Der Ausbau des ehemaligen Lagergebäudes erfolgte in Eigenarbeit durch die Preller-Schützen. Im neuen Schützenzimmer wurden erstmalig auch Getränke auf Rechnung der Preller-Schützen ausgeschenkt. Als „vereinseigener Wirt“ fungierte bis 2013 der damalige Frührentner Josef Brandl sen. Er leistete einen entscheidenden Beitrag zur Funktion des Vereinslebens. Einweihung wurde gefeiert am 01.07.2001. 1. Schützenmeister: Gegenfurtner Heiner 2. Schützenmeister: Hauser Heinrich |
2004 | Tod unseres Ehrenschützenmeisters Heinrich Praml sen. (MdLiR). Am 22. Februar 2004 haben die Preller-Schützen ihre einst bedeutendste Persönlichkeit an seinem letzten Weg begleitet. Im gebührt ein ehrendes Andenken. |
2008 | Erweiterung des Schützenheimes von 2001. Das Haus wurde erneut in Eigenarbeit erstellt. Viele Schützen leisteten in Handarbeit ihren Beitrag zum Gelingen. Erwähnenswert ist, dass zu Beginn der Bauarbeiten die Fundamente mit dem Minibagger ausgehoben wurden. Der Baggerführer war damals der 11-jährige Elias Dallmeier. Beim Verlegen der Fußbodenisolierung halfen die zehnjährigen Zwillingsbrüder Philip und Lukas Sterz tatkräftig unter Anleitung ihres Opas mit. (siehe Bilder im Archiv) |
2009 | 50-jähriges Gründungsfest am 11. und 12. Juli mit 40 beteiligten Vereinen aus dem Schützengau Deggendorf. Feldgottesdienst im Schulhof, diesmal bei strahlendem Sommerwetter. Als Paten fungierten unsere Freunde aus Hessen, die Hubertus-Schützen aus Dutenhofen. Am Festabend den 11.07. im Vereinsheim übergab Schirmherr Heinrich Praml eine Tischstandarte an den Schützenmeister Josef Wagner. Am 12.07. fand eine große Feier in der Halle der Fa. Hofbrückl mit ca. 1000 beteiligten Schützen statt. Die Festansprachen hielten Schirmherr Heinrich Praml, Schützenmeister Jürgen Zosel und Gauschützenmeister Clemens Pfeuffer. Das Schützenmeisteramt: Hauser Heinrich, Wagner Josef und Jürgen Zosel. |
Schützenmeister der Preller Schützen Neuhausen
Von | Bis | 1./2./3. Schützenmeister |
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1959 | 1962 | Praml Heinrich |
1962 | 1965 | Praml Heinrich |
1965 | 1968 | Praml Heinrich |
1968 | 1971 | Brandl Josef |
1971 | 1974 | Schafhauser Karl |
1974 | 1977 | Schafhauser Karl |
1977 | 1980 | Praml Heinrich sen. Stannek Siegfried |
1980 | 1983 | Praml Heinrich sen. Stannek Siegfried |
1983 | 1986 | Praml Heinrich sen. Stannek Siegfried |
1986 | 1989 | Stannek Siegfried Praml Heinrich |
1989 | 1992 | Stannek Siegfried Weiß Josef |
1992 | 1995 | Gegenfurtner Heiner Weiß Josef |
1995 | 1998 | Gegenfurtner Heiner Hauser Heinrich |
1998 | 2001 | Gegenfurtner Heiner Hauser Heinrich |
2001 | 2004 | Hauser Heinrich Wagner Josef Zosel Jürgen |
2004 | 2007 | Hauser Heinrich Wagner Josef Zosel Jürgen |
2007 | 2010 | Hauser Heinrich Wagner Josef Zosel Jürgen |
2010 | 2013 | Brem Otto Praml Heinrich Stannek Siegfried |
2013 | 2016 | Praml Heinrich Stannek Siegfried |
2016 | 2019 | Praml Heinrich Dallmeier Jonas Hurm Markus |
2019 | 2022 | Dallmeier Jonas Fischer Rosemarie Dallmeier Elias |
2022 | heute | Dallmeier Jonas Dallmeier Elias Tremml Fabian |